Wer sich jetzt beim Anblick dieser Bilder denkt: "Wow, heißer Typ!", den muss ich an dieser Stelle leider enttäuschen. Knapp daneben sozusagen. Schaut man sich in diesen Tagen nämlich im Modebusiness um, so wird man zwangsläufig über einen beginnenden Trend stolpern: Frauen setzen sich als Männermodels in Szene. Erst wird die New Yorker Ex-Profischwimmerin und Künstlerin Casey Legler in die männliche Model-Kartei der renommierten Agentur "Ford" aufgenommen und darf damit exklusiv als Mann modeln - eine Premiere im Modelgeschäft. Kurze Zeit später steht das dänische Model Saskia de Brauw für die Frühjahrs-Kollektion der Herren von Saint Laurent Paris Gesicht. Was ist da los? Natürlich passen die androgynen Körper und jungenhaften Gesichter mit Kurzhaarschnitt beider Models sowohl zur Frauenmode, als auch zum männlichen Gegenpart. Manch einem fällt das Ganze vielleicht auf den ersten Blick auch gar nicht auf, sind die richtigen Männermodels doch meist genauso flapsig und dürr.
Saskia de Brauw. Fotos: Saint Laurent Paris
Und trotzdem wissen wir nicht so recht, was wir davon halten sollen. Emanzipation hin oder her, vielleicht müssen sich in dieser Berufsgruppe bald die Männer gefährdet sehen? Gar nicht vorzustellen, was unsere männlichen Geschöpfe denken mögen beim Anblick einer Frau in den für ihr Geschlecht bestimmten Kleidungsstücken. Wahrscheinlich kommen sich einige dabei ziemlich verarscht vor. Na klar, kann man verstehen. Vielleicht werden dadurch aber auch Stürme von wildgewordenen Modemädchen losbrechen, die sich nur noch in Männerkleidung hüllen und ihren Haaren eine Topffrisur verpassen. Und irgendwann ist alles ein androgyner Einheitsbrei. Aber im Ernst: Irgendwie ist es doch schon ganz schön cool, so eine Frau als Männermodel. Außerdem bringt das ein bisschen frischen Wind in die Modebranche. Man darf in jedem Fall gespannt sein, was da noch kommen mag.