Serientipp: Downton Abbey

lola
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Von Teezeremonien und kultivierter Konversation.
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Downton Abbey. Ich weiß schon gar nicht mehr, wie ich auf diese Serie gestoßen bin und wann genau meine innige Liebe zu den Charakteren, der dargestellten Zeit und der ihr innewohnenden Atmosphäre begann. Was ich umso genauer weiß, ist, dass es sich hierbei um eine Geschichte für echte Mädchen handelt, sie sich insgeheim in eine andere Zeit zurückwünschen. Die kultivierte Konversation ebenso mögen wie Bälle und Teezeremonien. Und die nichts auf überspielte Traumwelten geben, sondern an echten Gegebenheiten interessiert sind, wie sie sich wirklich ereignet hätten können. Deswegen ist die Serie eigentlich auch etwas für die Herren der Schöpfung. 

 

Downton Abbey ist nicht nur der Name der inzwischen drei Staffeln zählenden Serie aus Großbritannien, sondern auch jener des herrschaftlichen Anwesens der adligen Familie Crawley in Yorkshire. Die Geschichte setzt Anfang des 20. Jahrhunderts ein und damit in einer Zeit, die von Umbrüchen bestimmt ist, von denen die Familie und ihre Bediensteten auch noch genug zu spüren bekommen werden. Robert Crawley, der Earl von Grantham, und seine Frau Cora haben drei Töchter, aber keinen einzigen Sohn - also auch keinen Erben des Adelstitels und Anwesens. Kurz nach dem Untergang der Titanic stellt sich heraus, dass auch Roberts Cousin und dessen Sohn an Bord waren und ums Leben kamen. Damit stirbt auch der vorgesehene Erbe von Downton Abbey und die Familie scheint alles an den weit entfernten Verwandten Matthew Crawley zu verlieren, den niemand zuvor je zu Gesicht bekommen hat. Außerdem haben nicht nur die Crawleys ihre Sorgen, sondern genauso ihre Dienerschaft, deren Leben ebenfalls begleitet werden. Da gibt es Missverständnisse, Intrigen und Skandale und das doch auf eine ganz charmante und realitätsnahe Art und Weise. 

 

 

 

 

 

 

Hier gibt es keinen schönen Prinzen, keine liebreizende und unschuldige Prinzessin, keine böse Schwieger(groß)mutter, sondern "echte" Figuren mit Ecken und Kanten. Beziehungen und Vorhaben, die nicht auf Anhieb funktionieren möchten, sowie authentische Existenzängste und Rivalitätskämpfe. Das alles allerdings weit entfernt von künstlichen Hollywood-ähnlichen Szenarien, sondern durchaus nah an der damaligen Realität. Von Folge zu Folge ist man mehr Herz und Flamme für jeden einzelnen der unperfekten Charaktere und bekommt immer mehr einen Eindruck davon, wie es sich damals so angefühlt haben muss, dieses Leben auf Downton Abbey. Was außerdem jedes Mal ein Glitzern in meinen Augen hervorruft, sind die tollen Kleidungsstücke, Frisuren und Accessoires, die denen der 1910er genau nachempfunden sind. Besonders Mary avanciert zur Stilikone schlechthin. 

 

Über die insgesamt circa 30 Folgen hinweg vergehen knappe zehn Jahre, in denen viel passiert, zahlreiche Wendungen einsetzen und als Zuschauer einige Tränen vergossen werden - ob aus Trauer oder Freude. Denn auch hier gibt es Szenen, die einfach so herzzerreißend "nett" sind, dass am Ende nur noch ein entzückendes Seufzen bleibt. 

 

 

 

 

Sollte ich meine Lieblingsrollen aufzählen, stolpere ich dabei im Grunde genommen über beinahe jede einzelne Figur: Lord Grantham, Lady Grantham, Lady Mary, Lady Sybil, Countess of Grantham, Matthew, Branson, Isobel, Carson, Bates und O' Brien. Sie alle habe ich tief in mein kleines Mädchenherz geschlossen und an alle muss ich jedes Mal vorfreudig denken, ertönt die wunderbare Musik des Vorspanns von John Lunn. 

 

Im Herbt 2013 soll dann endlich die vierte Staffel veröffentlicht werden. Nach der letzten Folge der dritten Staffel überschlagen sich englische Blätter, hier und da kommen Stimmen auf, warum dieser Ausgang nötig war (Nein, das war er nicht.), ein erstes Bild von Lady Mary wurde bereits veröffentlicht und auch ein paar Grundzüge der neuen Staffel wurden bekannt gegeben. Man darf gespannt sein, welche neuen Situationen die Charaktere durchleben werden und wie sich einmal mehr die äußeren Umstände dieser Zeit auf die Crawleys auswirken werden.