Nach der großen Weihnachtsglitzerei und dem damit verbundenen Funkeloverload scheint ein Umkehrschluss auf die neue Natürlichkeit im frisch angebrochenen Jahr beinahe unumgänglich. Die genauen Ursachen dafür konnte selbst ich mit meiner Fuchsintelligenz noch nicht aufspüren, die Existenz der Tatsache ist aber bewiesen. Der Teint soll transparent strahlen, das Haar locker fallen, die Haut köstlich duften und die Lippen - ja die Lippen werden in YLBB-Töne gehüllt. Das ist nicht etwa das junge Tochterlabel der renommierten YSL-Schickeria, sondern steht ganz simpel für your lips but better. Heißt im Klartext: Farben, die der eigenen Lippenfarbe ähneln, ihr gleichzeitig aber schmeicheln und noch ein wenig Schönheit dazu schummeln. Tatsächlich funktioniert dieses Prinzip ganz gut, einziger Haken: man muss den perfekten Ton treffen. Glücklicherweise schmiss uns die Beautyindustrie den Nudetrend ja nicht gerade gestern vor die Füße, sodass man mittlerweile auch tolle Drogerieschätze erbeuten kann. Mein Liebling ist Eva's Nude aus der Colour Privée Collection von L'Oréal, der mit einem subtilen pfirsichfarbenen Unterton einen Hauch Frische ins müde Klausurengesicht zaubert und passenderweise ideal ins schmale Studentenbudget passt. Wer noch den ein oder anderen Douglas-Gutschein zu verprassen hat, der sollte sich mal bei MAC umgucken, Patisserie und Glam Era sind die perfekten Alltagsbegleiter und lassen sich auch easy ohne Spiegel zwischen Tür und Angel nachschminken. Wer auf richtig nackte Tatsachen steht, wird sich wohl gerade in den Burberry-Lipstick verliebt haben, der alleine schon durch seinen Magnetmechanismus eine dankbare Beschäftigungsalternative in langweiligen Vorlesungen bietet. Chanels La Raffinée ist mal wieder die Luxusvariante an Bord, dafür etwas farbiger und einfach mein Lippenstift schlechthin. Passt immer und wurde bereits nachgekauft. Und dieses beinahe Ungeschminkte kann sich manchmal richtig sexy anfühlen, versprochen!
oder die gestelzte Natürlichkeit.