Wien ist nicht nur eine der schönsten Städte der Welt, sondern auch die Heimat für einige richtig kreative Köpfe (zusätzlich zu mir, versteht sich). Da gibt es beispielsweise mostlikely, ein Kollektiv, das die coolsten Lampenschirme von hier bis Timbuktu fertigt und diese mit dem Namen "Rabbit & Friends" versehen hat.
Wer kennt das nicht - da haust man in einem wunderschönen Altbau mit ultrahohen Decken - und dann baumelt da einfach nur eine nackte Glühbirne von der Decke herunter. Klar, Baustellencharme schön und gut, aber wäre es nicht viel ansprechender, wenn da oben ein leuchtender Esel hängt? ... Kein Esel? Na gut, dann vielleicht ne Katze, ein Hase oder Fuchs? Fast den ganzen Bauernhof hat mostlikely im Angebot, ihr müsst euch einfach nur für das perfekte Motiv entscheiden. Und dann? Dann heißt es selber Hand anlegen. Ihr bekommt ein paar Bögen Papier, auf welchen die Einzelteile aufgedruckt sind. Alles wird ordentlich den Linien entlang ausgeschnitten, gefaltet und am Ende des Tages zusammengeklebt. Profis sind in Windeseile fertig, ich habe allein fürs Ausschneiden eine Ewigkeit gebraucht - kommt natürlich sehr auf das Motiv an.
Da wollten wir doch direkt noch etwas mehr wissen und haben die jungen Herren zum Interview gebeten. Stellvertretend für das Team hat uns Wolfgang tapfer Rede und Antwort gestanden.
Erzähl uns ein paar Worte über euch und eure Entstehungsgeschichte...
Das Design-/Architekturkollektiv mostlikely wurde von Robert Schwarz, Maik Perfahl, Kurt Mühlbauer, Mark Neuner und mir gleich nach der Uni 2009 gegründet. Kennengelernt haben wir uns alle auf der TU-Wien. Die DIY Lampenschirm-Serie wurde 2012 von Maik Perfahl und mir gegründet.
Was war das erste, was ihr gemeinsam entworfen habt?
Wir haben schon auf der Uni viele Projekte gemeinsam gemacht und nachdem das sehr gut geklappt hat, haben wir dann auch nach der Uni noch zusammengearbeitet.
Wie kam die Idee zu den Lampenschirmen in Tierform?
Die Lampenschirme waren ein Zufallsprodukt. Maik hat vor zwei Jahren den Auftrag bekommen, eine Maske für ein Theaterstück zu gestalten. Der Entwurf wurde abgelehnt. Einige Zeit ist die Maske (der Eselskopf) dann nutzlos in unserem Büro herumgelegen, bis ich ein Loch ins obere Ende geschnitten und eine Fassung dran montiert habe - fertig war der Lampenschirm. Um diese Idee herum haben wir dann eine ganze Kollektion mit verschiedenen Tiermotiven und Größen (Steh- und Hängelampen) entwickelt.
Woher holt ihr eure Inspirationen?
Von überall, aber am wenigsten aus unserer Branche (Design und Architektur).
Was war euer größter Erfolg bisher?
Die weißen Tierkopflampen. Wir machen immer wieder neue Sachen, aber am besten gehen die weißen Tierkopflampen. Vielleicht, weil sie so schön weiß sind.
Mit wem würdet ihr gerne einmal zusammenarbeiten?
Wir machen immer wieder große Papierskulpturen, wie zum Beispiel einen 5m großen Basilisken aus 350 Einzelteilen für die Vienna Design Week. Für diese Projekte braucht man immer viele Helfer und diese Skulpturen sind unbezahlbar, da so viel Arbeitszeit drin steckt. Wir sind immer wieder auf der Suche nach Möglichkeiten, so große Projekte umzusetzen. Oft arbeiten wir da gemeinsam mit Unis zusammen und das macht auch sehr viel Spaß. Das sind eigentlich die Leute, mit denen wir gerne zusammenarbeiten, die so große Projekte erst ermöglichen.
Wer sind deine/eure Vorbilder?
Rafael Horzon.
Wie sind eure Zukunftspläne? Sind bereits weitere Kooperationen geplant?
Diese Jahr präsentieren wir eine neue Lampenschirmserie in Mailand bei der Möbelmesse. Dann stellen wir im Designmuseum Holon in Israel aus. Einen einwöchigen Workshop an der TU Graz machen wir auch.
Wir haben letztes Jahr eine Kooperation mit Augarten Porzellan begonnen. Die Manufaktur wird dieses Jahr den Pinguin und die Eule als kleine Porzellanfiguren herausbringen.
Und gemeinsam mit Mühlbauer entwickeln wir Lampenschirme in Hutform.
Was wolltest du werden, als du in der Volksschule warst?
Astronaut.
Wenn du einen Punkt von deiner Tagesordnung streichen könntest, welcher wäre das?
Aufstehen (dann wird aber der Rest vom Tag schwierig).
Wenn du deinem 16-jährigen Ich einen Tipp geben könntest, welcher wäre das?
Einfach Sachen ausprobieren. Bei mir hat's 15 Jahre gedauert, bis ich etwas entworfen habe, das man auch verkaufen kann.
Und weil Abwechslung bekanntlich nie schadet, gab es im letzten Jahr eine Kooperation mit Boicut, einem weiteren Ausnahmetalent aus Wien. Es entstand eine fröhliche, bunte Serie, deren Einzelteile so hübsch sind, dass sie sogar als Poster aufgehängt werden können, falls man beispielsweise zwei linke Hände im Bezug auf Basteln hat.
WIN WIN!
So, jetzt aber zu euch. Weil ihr euch das Interview so geduldig durchgelesen habt, sollt ihr dafür auch belohnt werden. Zusammen mit mostlikely verlosen wir nämlich einen weißen Lampenschirm - und ihr dürft selber entscheiden, welches Tier es werden soll.
Was wir gerne dafür hätten? Hinterlasst einen Kommentar unter dem Facebook-Posting und sagt uns, welchen Tierkopf ihr gerne in eurem Zimmer baumeln hättet. Wer dazu noch den Daumen hoch bei Facebook drückt, der kann in Zukunft sicher mit besserem Gewissen einschlafen.
Mitmachen könnt ihr bis zum 1.3.2014 um 22 Uhr. Der Gewinner wird im Anschluss via FB-Nachricht verständigt. Wir drücken euch die Daumen! Und ja, der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen!