Indie Travel Guide

sandra
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Deine Lieblingsbands stellen dir Lieblingsplätze in ihrer Stadt vor.
© Eventim

Das Problem eines gängigen Reiseführers ist, dass dieser jedem Touristen die gleichen Sehenswürdigkeiten empfiehlt. Collosseum, Madame Tussauds, Eiffelturm...alles schön und gut, aber warum findet man an diesen Orten ausschließlich Touristen und wo sind überhaupt die ganzen Einheimischen? Wer als indieaffiner Mensch lieber auf der Suche nach einem gut sortierten Plattenladen ist und gerne mal dort ein Bier trinken würde, wo die Kaiser Chiefs am liebsten rumhängen, dem kann mit dem "Indie Travel Guide UK & Europe" geholfen werden.

 

Das Konzept ist so verlockend wie einfach: Deine Lieblingsbands stellen dir ihre Lieblingsorte in ihrer Stadt vor und erzählen beispielsweise von den Kneipen oder Clubs, wo für sie alles anfing. Da sich allein damit aber keine rund 600 Seiten füllen lassen, gibt es noch einen Haufen Geheimtipps, auch fernab vom Gitarrengeschrammel. Das Ergebnis ist ein Buch mit poetischen, romantischen und skurrilen Geschichten, in dem die Künstler eine einzigartige Beziehung zu ihrer Heimatstadt beschreiben. Das kann auch schon einmal ironisch-kritisch sein, wie bei Tomte Sänger Thees Uhlmann, der sich den KFZ-Anmeldecontainern in Berlin-Kreuzberg annimmt. Aber wie kann man den Indie Travel Guide denn nun genau musikalisch einordnen? Von Ash bis The Wombats, Chikinki bis Tocotronic - die Mischung ist breit und vielleicht funktioniert es bei mancher unbekannten UK-Band ja auch anders herum - vom Reisetipp zur musikalischen Entdeckung. 

 

Meine Wenigkeit wird sich mit diesem Buch bewaffnet in wenigen Tagen in die dänische Hauptstadt begeben - ich bin schon mehr als gespannt, was die in Kopenhagen beheimatete Band an Geheimtipps für mich bereithält und werde sie danach entweder abgrundtief hassen oder noch ein Stückchen mehr lieben. 

 

Der Indie Travel Guide UK & Europe ist im Rockbuchverlag erschienen und die 576 Seiten kosten 19,90 €. Darüber hinaus gibt es zudem auch noch Indie Travel Guides speziell für Berlin, London und Amerika.

 

    AUTHOR:
    SANDRA OLYSLAGER

    Die verbale Inkontinenz.

    Mal angenommen, man müsste Sandra in einer Sendung wie „Ruck Zuck“ beschreiben, die Leute würden ihren Vordermann anticken und Sachen sagen wie „intellektuell exhibitionistisch und fuckin' emotional“, man würde sofort erraten wer hier gemeint ist. Seit bereits drei Jahren treibt sie sich im Internet als Bloggerin herum und hat es bisher nicht einen Tag bereut.