RAGNAR SCHMUCK - "LOST IN CLUBS"

sandra
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Kuriositäten, die wir beim Feiern zurücklassen.
Bilder von Ragnar Schmuck

Ich dachte immer, ich wäre ein seltsamer Mensch, weil ich in meinen Taschen meinen halben Haushalt mitnehme, wenn ich nachts durch die Clubs ziehe. Spontaner Skiurlaub nach der Party? Kein Problem, Ausrüstung habe ich dabei. Nein, ganz so verrückt bin ich nicht. Trotzdem müssen Dinge wie Kosmetik, mindestens eine Einwegkamera, Notizbücher, Süßkram und eine Menge Müll immer mit, vielleicht einfach nur weil ich zu faul bin, meine Tasche auszuräumen. Die Angst, dass die irgendwann einmal überquillt und ich etwas beim Tanzbein schwingen verliere, ist auch ständig mit dabei.  

 

Das ist bisher (glücklicherweise) aber nur anderen Menschen passiert, die weitaus abgefahrenere Sachen mit sich rumschleppen, wie uns der Fotograf Ragnar Schmuck in seiner Fotoserie "Lost in Clubs" für die aktuelle Ausgabe des Groove-Magazins beweist. Die Bilder zeigen Fundstücke aus verschiedenen Berliner Clubs, die normalerweise mit den letzten Gästen in den frühen Mittagsstunden rausgefegt werden oder im Lager auf ihre Besitzer warten. Ich möchte nicht diejenige sein, die sich im Fundbüro melden muss, um ihre Rohrzange oder den BH abzuholen. Aber das muss ich auch nicht, weil ich im Gegensatz zu der restlichen Feiermeute vielleicht doch ganz normal, wenn nicht sogar etwas langweilig bin.