Gut, wenn wir ehrlich sind, dann war der vergangene Wintermonat doch recht angenehm: milde Temperaturen, Sonne und weit und breit kein Eis oder Schnee. Begnadete Winterhasser wie unsereins sind also - bis auf die stetige Penetration durch Weihnachts-Schi-Schi hier und Silvesterböllerei da - ganz gut durch den Dezember gekommen. Dennoch lehrt uns jede Erfahrung: ein Winter, der so seicht beginnt, dauert ewig und wird so richtig fies. Geschätzte vier Monate Weiß-in-Weiß und Brr-Brr liegen also schätzungsweise noch vor uns. Deswegen heißt es, bereits jetzt starke Geschütze aufzufahren und uns so oft wie möglich vor der drohenden Realität abzulenken. Am besten geht das mit schönen Lookbooks für Frühjahr/Sommer. Eines der besten Beispiele ist das Exemplar von Reality Studio.
Wenn es nach Designerin Svenja Specht geht, besteht der kommende Sommer aus Rot- und Blautönen: ob Bonbonnuancen in Koralle oder Babyblau oder in der knalligen oder dunkleren Variante a là Orange und Marine. Das trägt man entweder allover in Unifarben oder als grafisches Muster. Wem das zu viel Farbe ist, der greift zu Cremeweiß oder schwarzen Akzenten.
Besonders schön ist hier auch der cremeweiße Komplettlook mit dünnen Nadelstreifen aus leinenartigem Stoff - erinnert etwa an den breitgestreiften Denimzweiteiler von Wood Wood für SS14. Überhaupt werden Zweiteiler im Sommer eine große Sache und wer hat, sollte oben die gleiche Farbe/Print tragen, wie untenrum. Das andere große Ding: Bermuda-Shorts. Und zwar weit, leicht maskulin wie z.B. bei Giorgio Armani oder Chloé und am besten auch in Pastelltönen. Stichwort Materialien: Hier kommen feste und fließende Stoffe zusammen, die den Körper leicht umspielen.
Weit und oversized ist das neue Schwarz, alles andere wäre ohnehin zu warm. Man muss sich also keineswegs in enge Klamotten zwängen, um gut auszusehen. Außerdem kann man sich von Elementen der Männermode bedienen und trotzdem weiblich aussehen. Überhaupt schöpft man hier bei Schnitt und Muster aus einer ganzen Bandbreite an Einflüssen: Asien, 1001 Nacht und Afrika. Klassische Designs und Schnitte werden durch den Einfluss anderer Kulturen und Kontexte ordentlich aufgemöbelt und kommen trotzdem lässig und unbedarft daher. Nur ein Grund, warum wir Reality Studio so mögen - und uns auf der Stelle wärmere Temperaturen herwünschen. Bis dahin schauen wir uns weiter die gelungenen Bilder zur Kollektion an und schwelgen in Wüstenträumen.