"Awww!" war mein erster Gedanke, als ich King Krule zum ersten Mal gesehen habe. "Oha." kam direkt dahinter, als der kleine Junge dann anfing zu singen, mit einer so düsteren Stimme, wie ich es niemals von ihm erwartet hätte. Ein gerade einmal 19 Jahre alter und unscheinbarer Rotschopf mit einer Stimme einer 60 jährigen, kettenrauchenden Thekenkraft, zwei Dinge, die für mich erst einmal nicht unbedingt zusammenpassen. Aber dafür ist der aus dem Süden Londons stammende Andy Marshall bekannt geworden, nicht erst jetzt unter dem Namen King Krule, sondern auch schon im zarten Alter von 16 Jahren, wo er mithilfe von You Tube-Spielereien mit seinem Song "Getting Out Ribs" auf der "New Band Of The Day"-Liste des britischen Guardian landete. Pitchfork und andere namenhafte Musikmagazine entdeckten ihn daraufhin kurze Zeit später.
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Nun ist seit dem 24. August endlich sein schon längst überfälliges Debütalbum "6 Feet Beneath The Moon" (XL Recordings) auf dem Markt. Nur in welches Genre sich dieses Werk einordnen lässt, das lässt sich schwer sagen, denn er bedient sich sowohl bei Dupstep - als auch bei Jazzelementen, schreit, singt und rappt sich durch das Album. "Wenn man sieht, dass die Leute sich schwer tun, die Musik zu kategorisieren, bedeutet das nur Gutes. Es heißt, dass man etwas macht, das originell ist." sagte er in einem Interview mit dem Musikexpress, als er auf die musikalische Vielfalt angesprochen wurde. Das trifft den Nagel, beziehungsweise sein Album, ziemlich genau auf den Kopf und er hält sich damit immerhin alle Möglichkeiten offen, in welche musikalische Richtung er mit seinen Nachfolgewerken gehen möchte. Mit seinen jungen Jahren hat er ja schließlich auch noch alle Zeit der Welt, um sich noch ein bisschen auszuprobieren.