Eine weitere triste Februarwoche winkt „Adieu!“. Obwohl, wenn man das Wetter der vergangenen sieben Tage betrachtet, war es ja gar nicht so grau in grau. Denke ich. Eigentlich weiß ich ja gar nicht, was draußen so los war, da ich mein Dasein momentan tagein, tagaus in den altehrwürdigen Hallen der Bibliothek meiner abschließenden Forschungsarbeit widme – Ende nicht in Sicht. Für alle, denen dieses außerordentliche Glück nicht gegönnt ist, habe ich nur einen euphorischen Seufzer übrig. Mitleidenden klopfe ich anerkennend auf die Schulter. Mit dem Mikrokosmos „Bibliothek“ konnte ich mich zu Beginn meiner regelmäßigen Besuche nicht wirklich anfreunden, inzwischen bildet dieser allerdings die Basis meiner sozialen Verortung.
Im Schnitt nach vierzehn Tagen der persönlichen Abschottung innerhalb dieser Blase hat wahrscheinlich jeder die gesellschaftlichen Regeln, die das unbestimmte Kollektive zusammenhalten, vollkommen durchschaut und in sich aufgesogen. Saß man einmal den ganzen Tag still und einsam zwischen so vielen zurückgezogenen Menschen, hat man sich am Ende des Tages zu der gesellschaftlich unfähigsten Person des Planeten gewandelt, Kommunikation findet nur noch in den Sphären des eigenen Kopfes statt. Während der gedanklichen Selbstgespräche lässt man den Blick gern über die waldgrünen Industrietische schweifen, an deren Enden sich den Arbeitenden filigrane Leuchten zuwenden. Die zu Wissensdurst verdonnerten Arbeitenden selbst beugen ihre Oberkörper zumeist im stabilen Dreieck aus Kopf und Ellenbogen den Lampenschirmen entgegen, ganz vertieft in Lektüre, Forschungsarbeit oder Smartphone. Letzteres allerdings nicht zu lange, denn Nichtstun ist hier sowas wie ein Fashion-No-Go. Die Mode der Anwesenden im 80ies-Chic fügt sich ganz wunderbar in die Einrichtung der Lesesäle und rundet das Bild dieses sozialen Gefüges formschön ab.
Worüber ich irgendwann meine Memoiren schreiben werde, wisst ihr also nun. Die anderen vier Mädels waren natürlich keinesfalls untätig. Lilly ließ es sich in zahlreichen Cafés und Restaurants gut gehen, wenn sie ihr Köpfchen nicht gerade an der frischen Luft in die Sonne reckte. Lari mochte die Sonne vor allem beim Untergehen mit der persönlichen Hafenromantik ihrer Hood. Zusammen mit Sandra bespielte sie ihre Ohren abwechselnd mit Hörbüchern, Dirk Bernemann oder guter Tanzmusik. Laura genoss in dieser Woche vor allem Kunst und Kaffee. Tja und meine Aufmerksamkeit reichte nur für kluges Bücherwissen? Nicht ganz, Sex And The City geht eben auch immer.
#1 Nuff said.
#2 Tischdeko.
#3 Zweitbester.
#4 Black & White.
#1 Zu viele Kissen gibt es nicht.
#2 Dirk Bernemann himself again.
#3 Sonnenuntergang am Hafen vor der Haustür.
#3 Jetzt auch als Hörbuch.
#1 New Wave trifft Feminismus.
#2 Impuls
#3 Blumen und Kaffee.
#4 Spiegelspielereien. AEÖ Tobias Rehberger. Schirn FFM.
#1 Nighttimes.
#2 She & Him.
#3 Friends are lovers.
#4 Dirk Bernemann, again.
#1 Her mit dem kreativen Leben.
#2 Für immer blau.
#3 Dream team: Bibliothek & me.
#4 Where have all the fridays gone?
Wochenende ist übrigens zum Glück Bibliotheksfreie Zeit - deswegen sollten wir nun den Computer ausschalten und die letzten Stunden an der frischen Luft genießen. Wär schade drum.