"Musik (μουσικὴ [τέχνη]: mousikē technē: „musische Kunst“) ist eine Kunstgattung, deren Werke aus organisierten Schallereignissen bestehen.", so das Superbrain Wikipedia. Von allen Ereignissen mag ich Schallereignisse wohl am liebsten. Es vergeht kein Tag, an dem ich mich nicht an Musik berausche. Mein Musik-Junkietum gibt dem Wort Rausch seine Berechtigung und lässt mich tagtäglich Höhenflüge erleben, von denen Drogenabhängige nicht mal zu träumen wagen.
Als ich erfuhr, dass mir die heutige SM-DJ-Ehre zuteil wird, habe ich mich wie ein Honigkuchenpferd gefreut, aber war mir zunächst unsicher, wie ich das Mixtape gestalten soll. Persönlichkeit und Individualität werden bei mir groß geschrieben und das nicht nur, weil es sich um Substantive handelt. Aus diesem Grund habe ich für meine Playlist nicht nur Lieder zusammengestellt, die ich momentan ziemlich abfeiere, sondern auch welche, die mich im Laufe meines Lebens (insbesondere meiner Jugend) geprägt haben und die erheblichen Einfluss auf meinen heutigen musikalischen Geschmack ausübten. Quasi die chronische Entwicklung eines Musikgourmets.
Ich war 14 und der Punkrock entfachte meine Liebe zur Musik erst so richtig. Alles, was ich meinen Lauschern vorher so angetan habe, lassen wir an dieser Stelle lieber unerwähnt. Es lohnt sich einfach nicht. Drei Akkorde genügten, um mein Herz und meinen Körper zum Tanzen zu bringen. Die ersten Konzerte in diversen Jugendzentren wurden besucht und ich hatte kein Problem damit, mich beim Pogen vollkommen zu verausgaben und den einen oder anderen blauen Fleck als Andenken mit nach Hause zu nehmen. Ich fand's sogar richtig cool. Einige Zeit später entdeckte ich das Internet und allen voran Myspace für mich. Mir begegneten die ersten Emos und ich war wahnsinnig fasziniert von dieser Szene. Zunächst nur von der Musik, aber es dauerte nicht lange, bis ich mich so sehr mit alldem identifizieren konnte, sodass ich auch in modischer Hinsicht auf den Emo-Zug aufsprang. Aus Emocore wurde irgendwann Metal- und Hardcore und ich muss bis heute sagen, dass solche Musik live einfach der absolute Wahnsinn ist. Wie viel Energie bei Hardcore-Konzerten in der Luft liegt, ist unbeschreiblich. Und da ich von Positive Hardcore à la Comeback Kid rede, meine ich nicht diese leicht aggressive Stimmung, die bei Hardcore-Konzerten der anderen Art durchaus mal aufkommen kann. Als ich 17 war, mischten sich langsam aber sicher die ersten Indiebands auf meinen MP3-Player. Diese haben das härtere Zeug irgendwann komplett davon verbannt und ich erwische mich nur heute Zuhause noch dabei, wie ich den alten Bands lausche, die mir wirklich eine gute Zeit mit vielen tollen Erinnerungen beschert haben. Ich mag es in Erinnerungen zu schwelgen. Zu dem klassischen Indiegedudel gesellten sich dann Indietronics, Electro, (Dream) Pop, New Wave/Rave, Shoegaze und auch wieder vermehrt Post Punk- und Rock. Auch wenn ich von diesem ganzen Schubladen-Denken nicht viel halte und es eh immer extrem schwierig finde alles bestimmten Genren zuzuordnen (was sowieso total unnötig ist), wollte ich ein paar Musikrichtungen aufzählen, damit Ihr einen besseren Eindruck bekommt.
Aber den besten Eindruck wird Euch mein ganz persönliches Mixtape bescheren, das ich mit viel Liebe und Sorgfalt eigens für Euch zusammengestellt habe. Die Auswahl fiel mir schwer und hätte ich nicht ganz arg selektiert, würde es wahrscheinlich mehr als 24 h füllen. Es mag vielleicht nicht immer tanzbar sein oder flüssig ineinander übergehen, aber es verrät doch einiges über mich. Ein Seelenstriptease in musikalischer Form. Here we go!