Neben schreienden Kinden, Regenwetter, Katzen, kaltem Käse und Flugzeugturbulenzen ist Sport wohl eines der am meisten verabscheuten Dinge in meinem Leben. Nicht nur, wenn es mich selber betrifft, es reicht schon, wenn ich anderen dabei zusehen muss. Zum Beispiel 22 Deppen, die 90 Minuten lang einem Ball hinterher rennen. Nein, da hört mein Verständnis irgendwie auf. Doch das Label Han Kjøbenhavn hat es geschafft, dass ich gegen Ende von meinem Stuhl aufgesprungen und im Anschluss an das packende Tischtennisturnier laut applaudiert habe. Wäre ich in der Lage zu pfeifen, hätte ich das mit Sicherheit getan. Da flogen die Tischtennisbälle nur mehr so durch die Gegend und ich hatte meine Augen völlig gebannt auf das Spiel gerichtet. Die Klamotten rückten für einige Augenblicke tatsächlich fast ins Abseits, wie man das in Sportlersprache betiteln würde.
Doch Halt, genau deswegen waren wir ja hier. Und was wir sahen, gefiel uns richtig. Endlich mal Mode für jederman. Keine Modelmaße sind nötig, um die Stücke tragen zu können. Das kleine Bäuchlein macht viele der Stücke erst richtig charakteristisch.
Die einzelnen Entwürfe sind äußerst schlicht gehalten und klassische Schnitte lassen sich in fast jedem Outfit wiederfinden. Mode, die sowohl alltags- als bürotauglich ist. Hemden werden mit kurzen, geraden Shorts kombiniert und für die kälteren Temperaturen wird einfach ein schlichter Pullover darüber getragen. In der sportlichere Variante trägt der Herr von Welt einfach ein Tanktop mit Aufdruck darüber und kombiniert dies mit langem Beingewand.
Als Outdoorbekleidung finden sich sportlich-lässige Collegejacken oder lange Mäntel, die sowohl über kurzen, als auch langen Hosen getragen werden können.
Die Farbpalette wurde sehr einfach gehalten. Die meisten Stücke pendeln sich zwischen Grau, Weiß und Schwarz ein, dazwischen finden sich vereinzelt Beige- bzw. Rosétöne. Eine zeitlose Eleganz, die es möglich macht, die Kollektion noch einige Saisonen zu tragen und immer wieder mit neuen Stücken zu kombinieren.
Eine wirklich gelungenes Stück Arbeit, die mit ihrere schlichten Zurückhaltung doppelt punkten kann. Und die einzigartige Inszenierung in einer wunderschönen Location setzte dem ganzen Spektakel wortwörtlich noch das Häubchen auf. Wir gratulieren, Han Kjøbenhavn!