VICE macht sich selbst ein Weihnachtsgeschenk und kauft das britische Magazin i-D. Damit prescht VICE weit in den Modemarkt hinein. Da VICE kein eigentliches Fashion Magazin ist, trotzdem aber wie jedes Unternehmen heutzutage gern die Weltherrschaft an sich reißen möchte, hat man sich für das in der Modewelt weithin verbreitete und angesehene Printmedium i-D entschieden. i-D blickt auf 32 Jahre Unternehmensgeschichte zurück und das Cover des monatlich erscheinenden Magazins hat längst Kultstatus erreicht. Das Markenzeichen: das rechte Auge des Covermodels ist immer verdeckt - ob schlicht zugekniffen, die Hand davorgehalten oder wie bei Karl Lagerfeld das schwarze Brillenglas abgeklebt.
Das 1994 in Kanada gegründete VICE Magazin besinnt sich damit auf seine Wurzeln zurück. Denn das Leben des Medienriesen begann ebenfalls ganz unspektakulär als Printmagazin, bevor dann nach und nach der Buch-, Film-, Werbe- und Online-Markt eingenommen wurde. Mit dem Premiumtitel i-D möchte man nun erstmals den Weg in Richtung Mode bestreiten, wofür ein neuer Online-Videochannel ins Leben gerufen werden soll. Außerdem fasst man eine Auflagenvergrößerung sowie eigene Länderausgaben für beispielsweise China und Japan ins Auge. VICE sieht das Ganze dabei weniger als Unternehmensfusion, sondern vielmehr als kreatives Partnerschaftsverhältnis. So bleiben i-D-Gründer Terry und Tricia Jones Anteilseigner und die knapp 20 Mitarbeiter sollen weiterhin beschäftigt werden.
Ob sich unter VICE nun noch mehr bei i-D ändern wird, bleibt abzuwarten. Vielleicht werden ab sofort ja alle Redakteure auf LSD zu den Fashion Weeks geschickt oder in der Redaktion ausgetestet, wie schnell Baumwollfasern von Cola zersetzt werden. Wir sind gespannt.