PUSSY RIOT: BUCH UND DOKUMENTATION

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Ein feministisches Manifest.
© Trouble in Wonderland

Dass Pussy Riot in den vergangenen Monaten für ordentlich Furore sorgte, dürfte allgemein bekannt sein. Wer von der feministischen Band aus Moskau bisher noch nichts gehört hat, kann eigentlich nur hinterm Mond leben. Aber für die Leute, die gerade doch etwas auf dem Schlauch stehen, fasse ich nochmal zusammen, was es mit den regierungs- und kirchenkritischen Punkrockerinnen auf sich hat.

 

Pussy Riot formierte sich 2011 und gilt als Vertreter des Riot Grrrl Movement. Man kann die Gruppe als ein loses Kollektiv aus rund zehn jungen Frauen bezeichnen, deren Markenzeichen neben bunten Sturmhauben und grellen Kleidern und Strümpfen auch spontane Auftritte an öffentlichen Orten wie Metrostationen sind. Im März 2012 sorgte die Verhaftung dreier Mitglieder der Gruppierung für internationales Aufsehen in den Medien und löste eine riesige Debatte über Kunst, Religion und Politik aus. Grund für die Inhaftierung der Aktivistinnen war ein 41 Sekunden langes "Punk-Gebet" im zentralen Gotteshaus der Russisch-Orthodoxen-Kirche in Moskau am 21. Februar 2012. Damit lehnten sie sich gegen das geforderte Abtreibungsverbot auf ("Um Seine Heiligkeit nicht zu beleidigen müssen Frauen gebären und lieben.") und protestierten dagegen, dass der Patriarch der Russisch-Orthodoxen Kirche Kyrill I. Wladimir Putin vor den Präsidentschaftswahlen unterstützt.

Derzeit sind noch immer zwei Pussy-Riot-Mitglieder inhaftiert, von denen sich eine aktuell im Hungerstreik befindet, um eine physische Teilnahme an ihrem Prozess zu erwirken, die ihr bisher verwehrt wurde.

 

Getreu dem Motto "Zusammen ist man weniger allein" ergriffen in der Vergangenheit bereits viele andere Künstler Partei für die Band. Um den Stimmen der russischen Aktivistinnen mehr Ausdruck zu verleihen, veröffentlichte Rough Trade jetzt ein Buch mit dem Titel Let's Start A Pussy Riot, in dem sich u.a. Beiträge von Kim Gordon, Robyn, Antony Hegarty, Eileen Myles und JD Samson zu feministischen Themen befinden. Die gesamten Erlöse dieses feministischen Manifests fließen direkt in die Unterstützung der Gruppierung. Auch der amerikanische Sender HBO will für Aufklärung sorgen und zeigt bald die Dokumentation Pussy Riot - A Punk Prayer, in der es um die Entstehung der feministischen Bewegung rund um die Band geht.

 

Hier der Trailer dazu: