Maison Martin Margiela for H&M

fashion
Avantgarde trifft Mainstream
© H&M

 

Gebannt haben wir gewartet, am heutigen Donnerstag, den 15. November 2012 ist es soweit: H&M präsentiert den neuesten Streich seiner Designerkollaborationen und damit eine der wohl am sehnlichsten erwarteten Kollektionen. Niemand geringeres als die französische Designschmiede Maison Martin Margiela  reicht der schwedischen Kette dieses Mal die kreative Hand. Margiela, das  nach  dem Verlassen von Gründer Martin 2009 zur DIESEL-Gruppe gehört, reiht sich damit in eine Riege ein, in der bereits Größen wie Stella McCartney, Sonia Rykiel, Victor & Rolf, Lanvin, Karl Lagerfeld Marni oder Versace eine Platz haben.

Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist eine Kollektion, die auf den ersten Blick vielleicht irritieren mag. Schließlich bleibt sie letzten Endes in erster Linie für den Massenmarkt konzipiert. Bei zunehmender Betrachtung entfaltet sich ihr Wirkungspotential aber umso deutlicher. Und wieder einmal dürfen sich sowohl die Damen, als auch die Herren freuen.

Weite Schnitte bilden die Basis: drapiert, gerafft oder vermeintlich geheftet. Ein Anschein von Unfertigkeit tritt schlichter Eleganz entgegen. Ein Spiel mit Nacktheit und Verhüllung gesellt sich dazu. Die Farben sind gedeckt, lediglich leuchtendes Rot und kräftiges Blau stechen bei den Stoffen hervor. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Accessoires. Hier erwacht bei Margiela der Spieltrieb. Haarteile werden zu Kettenanhängern, Handschuhe zu Taschenhenkeln und Clutches erscheinen in koons´scher Optik als glänzende Bonbon-Papiere.

Man mag darüber spekulieren, ob Martin Margiela eine derartige Zusammenarbeit seinerzeit eingegangen wäre. Denn, wie es heißt, verließ der öffentlichkeitsscheue Designer sein Label, nachdem sein Anspruch, avantgardistische Mode zu schaffen zunehmend stärker mit einer von außen herangetragenen unternehmerisch-bedingten Kommerzialisierung kollidierte. Fest steht allerdings, dass auch nach dem Führungswechsel, die Begeisterung gegenüber dem französischen Modehaus nach wie vor groß ist und das Prinzip einer Dekonstruktion von Mode auch aktuell noch seine Umsetzung findet.

So sehr ich also anfangs davon überzeugt gewesen bin, auch dieses Mal standhaft zu bleiben und lediglich im Anschluss an den Trubel zu schauen, was im Laden noch so zu haben ist. Umso mehr bin ich nun Feuer und Flamme und habe mir heute Morgen das erste mal die Blöße gegeben, mich für ein wenig Konsum in eine Warteschlange zu reihen. Bleibt die Frage: Wer macht mit und was denkt ihr über diese diese Designer Kollaboration von H&M?