Bühne Frei für: Mimi-Berlin

Handmade Design with Love

Ihr fragt euch bestimmt schon seit Tagen, woher wir dieses wunderschöne Hintergrundbild gemopst haben. Nun gut, wir verraten es euch - das Bild ist von Mimi-Berlin. Einer jungen Berliner Designerin, auf die wir vor kurzem aufmerksam geworden sind. Wunderschöne Kleidungsstücke kombiniert mit noch schöneren Bildern... oder umgekehrt?! Jedenfalls eine wahre Wohltat für die Augen. Und so haben wir das junge Fräulein gleich zum SM-Interview gebeten.

 

 

Erzähl uns kurz die Entstehungsgeschichte von Mimi-Berlin!

Mimi-Berlin war nichts Geplantes, es ist einfach entstanden, aus dem Verlangen heraus, etwas zu erschaffen und es mit anderen Leuten zu teilen, ohne sich groß Gedanken darum zu machen. Das Ganze läuft jetzt schon seit 1,5 Jahren. Am Anfang habe ich mit einem Onlineshop begonnen, der erstaunlicherweise total gut ankam und ich verkaufte innerhalb eines Jahres 500 Stücke. Aus zeitlichen Gründen betreibe ich diesen nicht mehr. Nun konzentriere ich mich auf die neue Kollektion und auf Läden, die Mimi-Berlin mit ins Konzept nehmen möchten. Mittlerweile findet man Mimi-Berlin als Teil einiger Fotostrecken als Veröffentlichung in Magazinen wie dem KALTBLUT Magazin, Storm Magazin, Glassbook, Tantalum Magzine und C-heads Mag.

 

Wofür steht Mimi Berlin?

Mimi-Berlin steht für Handmade Design with Love. Was bedeutet, dass jedes Teil mit Liebe in Berlin entsteht. Die Stoffe sind meist ausgefallen, ich achte immer stark darauf, den Kunden etwas aussergewöhnliches anzubieten, z.B. Sommerkleider, die ich aus alten 50er Jahre Spitzenvorhängen nähe. Das Schöne daran ist, dass jeder Kunde eine Story mitgeliefert bekommt, doch es bleibt ein Geheimnis, was diese 60 Jahre alten Vorhänge alles mitgemacht haben, aber natürlich gibt’s die Kleider auch aus Spitze von der Rolle. Ich experimentiere auch viel mit Stoffbearbeitungen, manchmal ist meine Küche in eine Färberei umgewandelt oder mein Atelier versinkt komplett im Chaos, weil ich unbedingt wissen muss, wie man Stoffe mit unkonventioniellen Mitteln mit Prints oder Effekten versehen kann, durchaus mal mit einer Spraydose.

 

- Dressy Mimi steht für elegante Kleider, Hochzeitskleider, oft haben sie einen Bezug zu Mimi-Couture.

- Mimi steht für einen bunten Mix an Alltagskleidern.

Mimi-Couture sind all die "pompösen" Kleider, Showpieces oder Hochzeitsroben.

 

 

Welches ist dein Lieblingsstück?

Das Mimi-Couture Hochzeitskleid!!!

 

Gibt es ein Kleid, das du entworfen hast, aber lieber versteckt hälst?

Bewusst versteckt halten tue ich nichts. Einige Prototypen, die nie in Produktion gingen gibt's dennoch. Mal sehen, was damit passiert noch passieren wird. Aber es ist auch gut, diese zu haben, falls man mal einen alten Ansatzpunkt für einen neuen Entwurf braucht, dann krame ich in meinem Fundus oder im Schnittlager herum.

 

Wer trägt Mimi-Berlin?

Mimi-Berlin Trägerin ist eine aufgeschlossene Frau, die trotz Großstadtjungle nicht den Blick für das Detail verliert. Sie schwärmt durch Tag und Nacht und hat stets eines ihrer Lieblingsstücke dabei oder an. Sie genießt das Leben und hat keine Angst Funk you! zu sagen, auch mal auf 'nem Shirt. Sie ist eine moderne Heldin. All the cool kids say Mimi-Berlin!!!

 

 

Wie kommt man an die begehrten Mimi-Berlin Stücke?

Ich bin zurzeit mit einigen Berliner Läden in Verhandlungen, auf der Homepage www.mimi-berlin.com soll ein kleiner Onlineshop entstehen, ansonsten einfach vorrübergehend ne Mail schicken, wenn was auf Facebook gefällt. info@mimi-berlin.com

 

Ich bearbeite auch Anfragen von Bräuten, die ein besonderes Hochzeitskleid haben möchten, ich mache Maßanfertigungen und auf besonderen Wunsch einen ganz individuellen Entwurf/ Schnitt dafür. Als ich mein erstes Hochzeitskleid versendet habe, wurde ich ganz sentimental. Das ist einfach schön, wenn jemand, den man nicht kennt, an einem so besonderen Tag ein Kleid von dir tragen möchte.

 

Wie einfach ist es, sich im Berliner Modejungle zu behaupten?

Mimi-Berlin lacht.

 

 

Bist du eher ein früher Vogel oder eine Nachteule?

Ich werde nachts erst richtig kreativ, dann leg ich eine gute Platte auf, drehe die Boxen ganz laut, mache ein paar Kerzen und ne Lichterkette an, und dann geht's los im Mimi-Berlin Atelier. Oft setzte ich mich noch ein paar Minuten an den Schreibtisch, mache die Augen zu und höre einfach nur der Musik zu, bevor ich anfange. Aber ich stehe sehr früh auf, arbeite tagsüber sehr konzentriert und abends wirds dann kreativ.

 

Dein erster Gedanke nach dem Aufstehen?

Morgens beschäftige ich mich beim Frühstück erstmal mit der Tagespolitik. So hole ich mir Input aus unserer Welt zur aktuellen Lage. Was es Neues gibt, wie sich unsere Welt entwickelt und verändert. Mir ist das sehr wichtig, damit ich Entscheidungen richtig treffen kann und so kommt man oft auf neue Ideen. Was interessiert die Menschen? Was gibt es für neue Bewegungen? Denn beschäftigt man sich nur mit den Sachen, mit denen man arbeitet, kann man nicht mehr darüber hinauswachsen. Neue Ideen entstehen für mich nicht (nur) aus dem Zusammenhang mit Mode.

 

 

Hast du Insider-Tips von Berliner Labels für uns?

Mein absoluter Insider-Tip in Sachen Berliner Labels ist Sameheads in Neukölln. Ein toller kleiner Laden mit Cafe, der von drei Brüdern aus UK betrieben wird und dort findet man wirklich sehr tolle, unentdeckte Berliner Insider Labels.

 

Dein Lieblings-Spot in Berlin?

Ohne Mist, mein Lieblingsspot in Berlin ist mein Dach. Die Aussicht ist einfach atemberaubend, ich habe manch heiße Sommertage, gechillte Abende mit Freunden auf ein Bierchen und ein unglaubliches Silvester dort erlebt und ich freue mich schon so sehr auf den Frühling: im Morgengrauen über die Leiter in die Kälte zu steigen und meinen ersten Tee/Kaffee am Morgen zu trinken, die Stille einzuatmen und meine Gedanken und Ideen auf Papier zu bringen. Der Gedanke daran lässt jeden bösen Berliner Winter überstehen. Fröstel.

 

Credits: 1. Arne voßfeld, 2. Jens Sage, 3. Jenny Marke, 4. Betty Sieber, 5. making-of fashionperformance 2012, 6. Patrick Wüstner, 7. Anny ck.