MBFWB | Perret Schaad SS14

laura
|
fashion
Mode zwischen Kunst
Bilder via PR

Asymmetrie trifft Seide trifft Sorbettöne und knallige Farben: So lässt sich die Kollektion von Perret Schaad für das kommende Frühjahr grob zusammenfassen. Die Kulisse, fernab von Catwalk und Modezelt, eher ungewöhnlich und dabei umso spannender: Das Berliner Designduo lud das Modevolk zur Neuen Nationalgallerie, wo uns statt Museumsrundgang ein Hauch von Voyeurismus erwartete. Denn, während die Models mit elfengleichen Schritten durch die im Raum platzierten Statuen wandelten, drückten wir uns die Nase an den Scheiben des gläsernen Kubus platt und fühlten uns im ein oder anderen Moment von unserer eigenen Sensationsgeilheit ertappt. Dies mag nicht zuletzt auch der Tatsache geschuldet sein, dass uns die Adresse der Location erst einen Tag vor der Show per SMS bekannt gegeben worden war.

 

Die Kollektion setzt dagegen mehr auf schlichte Eleganz, ganz wie der Berliner Stil es mag. Lockere Schnitte mit flatternden Röcken umspielen zart die Haut. Der Körper bestimmt die Kleidung, nicht umgekehrt. Trotzdem zaubert ein Layering aus leichten, fließenden Stoffen, wie Seide oder luftigem Leinen eine den Körper formende Plastizität, wo sie angemessen scheint. Dazu passend gesellen sich asymmetrische Röcke oder Überwürfe hinzu. Farblich ist die Kollektion für das kommende Frühjahr zweigeteilt: Zum einen treffen wir auf gedecktes Grau, dunkles Blau und Silber. Zum anderen wird es durch sattes Gelb, knalliges Rot, Pink und leuchtendes Blau richtig bunt. Besonders im Kopf geblieben sind uns vor allem drei Dinge: Das Spiel mit Lagen und Transparenz, die Kombination von Gelb und Blau, von der wir nicht gedacht hätten, dass sie so gut funktionieren kann, sowie die Tatsache, dass sich Spaghettiträger wohl eine weitere Saison halten werden. 

 

Uns hat es am Ende nicht gewundert, dass die Berliner Modemeute verzückt war, auch wenn wir persönlich es etwas schade fanden, dass der Blick auf die Kollektion durch die spannende aber etwas unpraktisch gewählte Schausituation leider nicht so hindernisfrei war.