Silvester ist der beschissenste, blödste und unnötigste Tag seit Erfinung des Kalenders. Er geht sogar noch vor dem Valentinstag in Führung, was im Prinzip eh schon alles aussagt. Über keinen anderen Tag im Jahr wird sich so sehr der Kopf zerbrochen. Über keinen anderen Tag macht man sich bereits sechs Monate davor heftigst Gedanken und schmiedet Pläne. Ein Tag, der einer zeitlichen Epoche ein Ende setzt und gleichzeitig eine neue einläutet. Ein Tag, der die Erwartungen extrem hochschraubt und am Ende dann doch alle bitter enttäuscht. Ein richtiges Arschloch eben.
In allen Geschäften grinsen einem diese dicken, kleinen, dämlichen und pinken Marzipanschweine entgegen, denen ich am liebsten auf der Stelle den Kopf abbeißen möchte. Oder diese elendigen Schornsteinfeger, die Armee des Grauens, die über das ganze Gesicht strahlend hoch oben auf einer Leiter steht und einem Glück fürs nächste Jahr bringen soll. Aha ja. Oder rot-weiß leuchtende Fliegenpilze. Wie sollen diese einem Glück bringen? Wenn man die isst, ist man höchstens tot.
Auch die Vorsätze, die man sich Jahr für Jahr macht, könnte man sich getrost in den Allerwertesten schieben - weil man sie am Ende des Tages ja sowieso nicht einhält und danach doppelt frustriert ist.
Feuerwerk ist ebenfalls großer Mist. Weil es überkitschig und was für verblödete Romantiker ist und einfach Unmengen an Geld frisst, das ich lieber für Schuhe ausgeben würde. Vielleicht habe ich aber auch einfach nur ein klein wenig Angst davor, aber das ist eine andere Geschichte. Ihr seht aber, dass diesem Tag einfach so gar nichts positives abzugewinnen ist. Wozu dann das ganze Spektakel? Schlussendlich ist es ein Tag wie jeder andere. Das Jahr Revue passieren lassen kann man schließlich 365 Mal im Jahr. Warum ausgerechnet an einem Tag, der von der Konsumindustrie dazu auserkoren wurde, Rekordumsätze mit dämlichen Accessoires zu machen?
So, ich denke damit ist alles gesagt zu dem Dreckstag. Oder Moment. Ein paar Worte fallen mir dann doch noch ein: Hurensohn. Schlampe. Wichser. Zipfelklatscher. Sackgesicht. Nimm das, Silvester!
[Bild via brf.be]