IRGENDWAS MIT KUNST #4

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Eventmanagement.
© Lomography

Manchmal beginnt ein neues Jahr auch mit dem Ende von etwas. So fand letzten Mittwoch bedauerlicherweise der vorerst letzte Vortrag von „Irgendwas mit Kunst“ in der Aula des Schlosses in Münster statt.

 

Um der Frauenquote gerecht zu werden, war zum Thema Eventmanagement Andrea zur Strassen zu Gast, die Germanistik, Kommunikationswissenschaften und Psychologie in Bamberg studierte, ehe sie mit einem Stipendium in der Tasche nach New York ging, um dort ihre Kenntnisse in den Bereichen PR und Marketing zu intensivieren und vertiefen. Doch nicht nur die kleine Stadt in Oberfranken und der Big Apple (die gegensätzlicher wohl kaum sein könnten) waren ihre Heimat auf Zeit, sondern stationierte die heute zweifache Mutter desweiteren im schönen Zürich und bis heute in London.

 

Während des Vortrags, war die Begeisterung und Liebe, die zur Strassen für die britische Hauptstadt hegt, deutlich zu spüren. Auch wenn es ihrerseits nicht geplant war, nach London zu ziehen, tat sie es der Liebe wegen und baute sich dort sehr schnell ein selbstständiges Leben auf und das, ohne vorher eine Menschenseele gekannt zu haben. Anfangs. Da zur Strassen ein besonders großes Grundinteresse am Menschen besitzt, war es ihr wichtig, schnell Kontakte zu knüpfen und sich ein soziales Netzwerk aufzubauen. Genau dies tat sie – zunächst aber in Form eines virtuellen Netzwerkes, welches sie The Nomads taufte. Hier konnten sich alle Leute anmelden, die neu in der Stadt waren und Bekanntschaften machen wollten. Es wurden die ersten Events aufgezogen, die von Beginn an ein voller Erfolg waren. So wurde es den Zugezogenen zunehmend erleichtert, neue Leute zu treffen, Geschäftsbeziehungen aufzubauen, coole Locations kennenzulernen oder gar seinen neuen Mitbewohner zu finden. Das Netzwerk musste nicht mal viel promotet werden, da es sich durch Mundpropaganda als absoluter Selbstläufer entpuppte.

 

 

Da das Planen der Events für The Nomads zur Strassen so viel Freude bereitete und ihr organisatorisches Talent die Runde machte, geriet sie schon bald an Unternehmen wie National Gallery, UBS, BMW und das chinesische Fernsehen, für die sie Events veranstaltete. Besonders interessant ist hier ihre Zusammenarbeit mit der National Gallery. Zur Strassens Aufgabe war es, das Kunstmuseum für ein jüngeres Publikum interessanter und zugänglicher zu gestalten. Die Aufgabe war gestellt und Idee und Umsetzung ließen nicht lange auf sich warten: Vier Mal im Jahr findet nun mittwoch abends ein Event statt, welches eigens für Studenten ins Leben gerufen wurde. Das besondere daran ist, dass man an diesem Abend ausschließlich mit Karten für die Veranstaltung ins Museum kommt, die einige Wochen vorher nur über das Internet verfügbar und limitiert sind, um dem Ganzen einen Hauch von Exklusivität zu verleihen. Ein weiteres Gefühl der Exklusivität wird den Studenten geboten, da sie vor der National Gallery ein roter Teppich erwartet und nach einer Führung durch die Gemäldeabteilung russischer Künstler, in der Lounge beispielsweise Vodka und Pelmeni serviert werden. Dort besteht dann auch die Möglichkeit, sich über Kunst und anderes auszutauschen, Kontakte zu knüpfen und den Abend auf entspannte Weise ausklingen zu lassen. Auch mit diesem Konzept, hat zur Strassen einen weiteren Erfolg in ihrer Karriere als Eventmanagerin gefeiert.

 

 

Ich persönliche fand zur Strassen von dem Moment an symphatisch, als ich sie das erste Mal sprechen  hörte. So erzählte sie voller Enthusiasmus von ihrem Job und ihrer bisherigen Karriere und es war deutlich zu spüren, wie viel Spaß sie an ihrer Arbeit hat. Sie ermutigte die Anwesenden, am Ball zu bleiben und konkrete Ziele zu verfolgen, auch wenn vielleicht nicht immer alles auf Anhieb logisch erscheint, was man manchmal machen muss, um auf der Karriere-Leiter etwas weiter nach oben zu klettern. Auch sie hat sich als Studentin durch unbezahlte Praktika schlagen müssen, um Erfahrungen und Referenzen zu sammeln. Wobei sie dennoch der Meinung ist, dass man sich nicht ausnutzen lassen und vielleicht doch beim Bewerbungsgespräch einfach mal das Thema der Vergütung ansprechen sollte. „Manchmal muss man einfach ein wenig frech sein!“, war ein Zitat, das mir an diesem Abend besonders im Kopf geblieben ist. Ebenso wie der Mut, den zur Strassen den Zuhörern gemacht hat.

 

Zum Schluss haben wir noch eine erfreuliche Nachricht in petto: Im kommenden Semester soll die Vortragsreihe „Irgendwas mit Kunst“ weitergehen und natürlich wir werden euch auf dem Laufenden halten, was die Termine und geladenen Gäste angeht. Stay tuned!

 

    AUTHOR:
    LARI BERLIN

    Torture the Artist.

    Schreiberei, Musik, Mode, (analoge) Fotografie, Literatur und Kunst sind die Protagonisten in Laris kunterbuntem Kosmos. Das Mädchen, mit dem in die Wiege gelegten Künstlernamen und einer Obsession für exzentrische Persönlichkeiten à la Ian Curtis oder William S. Burroughs, ist ein wahres Charakter Kid, das es liebt, sich selbst zu verwirklichen.