i-D Magazine: Model Mother Tongue

lola
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Ein kleiner Sprachkurs mit den Mannequins der Stunde.
Screenshots.

Wenn wir eine frische Brise in Sachen Mode, Kunst und Jugendkultur nötig haben, ist die i-D sicher eine der ersten Anlaufstellen. Das britische Magazin beweist sowohl in jeder Printausgabe, als auch online immer wieder, dass die Redakteure ihre Finger direkt auf der pulsierenden Ader der Zeit sitzen haben und die Ideen wie lauter Asse aus dem Ärmel schütteln. Wir sind immer noch Fans des vor einiger Zeit erschienendem a-z of... fashion, den Nachfolgern wie dem a-z of... dance oder a-z of... beauty und den Episoden von More than a model oder Under the sheets. Für den Modeinput zwischendurch mit einer guten Portion seichter Unterhaltung sind die hübschen Filmchen immerhin bestens geeignet.

 

Der neueste Geistesblitz kommt passend zur Reisezeit und der aktuellen Newcomer-Modemusen-Welle daher. In der Serie Model Mother Tongue stellen Models verschiedener Nationalitäten die Besonderheiten ihres Heimatlandes und kurze Phrasen ihrer Muttersprache vor. Wie fragt man in Russland nach Wifi? Wie bekommt man heraus, wo man im Kopenhagen am besten abhängen kann? Wie bestellt man einen Tee auf Mandarin? Auf Englisch wäre natürlich am naheliegendsten, aber jeder stand im Urlaub sicher schon einmal vor dem Problem, dass der Einheimische da gegenüber kein Wort der Weltsprache verstanden hat. Außerdem macht das ja auch Eindruck, so kompetent in der Landessprache agieren zu können. Ob sich die Lektüren des britischen Modemagazins tatsächlich als kleiner Sprachen-Crashkurs eignen, müssen wir im Sommer selbst noch ausprobieren (beispielsweise in Kopenhagen). Was wir allerdings schon jetzt sagen können: Die kurzen Sequenzen sind interessant, unterhaltsam, ästhetisch und erweitern das starre Bild der ernsten Mannequins, das wir von den Editorials und Catwalk-Impressionen in unseren Köpfen haben. Einzig die teilweise sehr leicht und plakativ sexy gewählten Outfits der Mädels sorgen an einigen Stellen für Naserümpfen. Aber gut, dann schaut die Feministin in uns mal für ein paar Sekunden weg. 

 

 

Sprachwissen gefällig? Das gibt es bis dato ganz konkret für Dänemark (Nadja Bender), Australien (Catherine McNeil), Russland (Nastya Sten) und China (Liu Wen). 

 

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    LOLA LOUD

    Der Widerspruch in sich.

    Einerseits überlaut, hoffnungslos verträumt, allezeit optimistisch, entwaffnend entschieden und ein wenig naiv, ist sie doch gleichzeitig schwer realistisch, unfassbar zurückhaltend und oft sprachlos. Als Tochter eines waschechten Seemanns hat sie eine Schwäche für schlechte Witze, gute Musik, Kunst, verquere Rhetorik und klassische Literatur. An erster Stelle aber: die Mode und das Schreiben.