Ganze zwei Mal haben wir euch schon ein paar Zeilen zu FUN TIME auf die Augen gedrückt (zur Nachlese bitte hier oder hier entlang...) und noch immer sind wir große Fans des jungen Labels. Pünktlich zum Frühling wird eine neue Kollektion ins Rennen geschickt, die sich "German Riviera" nennt und für all die armen Schlucker unter uns gemacht ist, die zwar Bock auf Cannes oder Nizza hätten, der Einhalt des Geldbeutels aber nicht mal für nen Urlaub auf Malle reicht. So bleibt wohl nichts außer das schöne Balkonien... mit den neuen Shirts macht es aber selbst dort mit Sicherheit mehr Spaß!
Ihr habt euch auch schon immer gefragt, wer hinter dem fröhlich bunten Gute-Laune-Label steckt? Nein? Wir schon... und so haben wir uns ein paar knifflige Fragen ausgedacht und den Labelboss Adrian Reimann zum kleinen Interview gebeten. Bittesehr:
ADRIAN RIEMANN
Wie kam es zu Fun Time - erzähl uns ein paar Worte zur Entstehungsgeschichte…
Ich wollte seit ich ca. 15 war ein eigenes Klamottenlabel besitzen, daher war es nur eine Frage der Zeit. FUN TIME entstand aber doch eher zufällig. Ich studiere Grafikdesign und habe vor einigen Jahren mal ein freies Projekt gemacht, bei dem ich Lebensmottos und Weisheiten umgedichtet habe, die ich dann typografisch von Hand illustriert habe. Die Weisheiten waren eher ironisch und haben auch so ein bisschen dieses Tough-Guy-Image auf die Schippe genommen. Diese Sprüche habe ich dann auf T-Shirts und Pullover gedruckt... und das war der Grundstein. Da das Feedback sehr gut war, habe ich beschlossen, daraus eine richtige Marke zu machen. Ich habe mir ein Konzept überlegt und zwar, dass sich jede Kollektion mit einem konkreten Thema beschäftigen soll. Wenn ich das gefunden habe, fange ich an zu designen. Die Einflüsse kommen oft aus meiner Jugend, aus den 90ern, der Hip-Hop-Welt.
Warum hast du "FUN TIME" als Name ausgewählt?
Ich wollte erstmal keinen erfundenen Namen benutzen. Und dann wollte ich einen Namen, der etwas Positives ausstrahlt, der aber trotzdem etwas ironisch rüberkommen sollte, daher auch die Kombination mit dem kleinen Messer als Logo. Denn schließlich hat jeder auch mal eine Bad Time.
Erzähl uns ein paar Worte zur neuen Kollektion!
Die neue Kollektion ist ein großer Schritt nach vorne. Ich habe viel mehr mit Schnitten, Stoffen und Veredelungstechniken gearbeitet und habe die Linie um ein paar neue Teile ergänzt. Die Kollektion wird komplett in Portugal produziert, worauf ich sehr stolz bin. FUN TIME bewegt sich dadurch noch mehr in Richtung Fashion und weiter weg von der Street Wear. Inhaltlich bin ich unserem Konzept treu geblieben, dass jede Kollektion ein eigenes Thema hat, diesmal ist es ein ironischer, maritimer Look für den Urlaub auf Balkonien!
Du studierst und hast nebenher ein eigenes Modelabel - wie kriegst du beides unter einen Hut bzw. wie findest du die richtige Balance?
Die Arbeit an FUN TIME ist sehr grafisch und wahrscheinlich sogar mehr Grafikdesign als Modedesign, daher konnte ich das immer ganz gut mit meinem Studium verbinden. Zum Glück studiere ich auf Diplom und kann mir das Studium selbst einteilen, so bleibt genug Zeit für die eigenen Projekte, die meiner Meinung nach sowieso wichtiger sind als Scheine, Seminare und Hausarbeiten. Ich mache nachwievor sehr viel Grafikdesign und das sehr gerne und ich will und werde das auch in Zukunft machen - genauso ist es mit der Mode. Idealerweise schaffe ich es, die beiden Bereiche noch mehr zu verbinden und beides nebeneinander zu machen.
Welches war das erste Kleidungsstück, das du je entworfen hast?
Ich habe mit 15 angefangen eigene Klamotten zu entwerfen. Ich habe mir aus Holzlatten und Gardinenstoff Siebdrucksiebe gebastelt und dann mit Textilfarben drauflosgedruckt. Ich war damals stark von japanischer Streetwear inspiriert, BAPE zum Beispiel. Meine ersten Designs waren auch sehr cartoony.
Was ist für dich ein absolutes Fashion No-Go?
Eigentlich ist mir das ziemlich egal, was jemand trägt. Ich finde es nur gut, wenn man auch dahinter steht und nicht nur etwas trägt, weil es gerade angesagt ist. Dann wird es nämlich schnell langweilig.
Wenn du einen Punkt von deiner Tagesordnung streichen könntest - welcher wäre das?
Ich versuche eigentlich meinen Tag so zu gestalten, dass alles gut ist. Aber auf Sachen wie Steuererklärung oder Buchhaltung könnte ich gut verzichten.
Wenn du dir eine Kooperation nach Wunsch aussuchen könntest - was würdest du machen wollen?
Ich finde Kooperationen dann spannend, wenn zwei Partner aus unterschiedlichen Bereichen aufeinandertreffen oder wenn beide sich auf einem anderen Gebiet sehr gut auskennen. Anstatt dann etwas selber zu machen, von dem man keine Ahnung hat, macht man das lieber mit jemandem zusammen, der weiß, wie es geht. Zwei T-Shirt-Labels, die eine Collabo machen, finde ich eher langweilig. Ich habe leider noch keine großen Kooperationen gemacht, habe aber ein paar kleinere Sachen geplant. Für mich ist es sehr wichtig in Europa zu produzieren und ich finde es schade, dass es in Deutschland nur noch sehr wenig Handwerk im Textilbereich gibt. Deswegen werde ich mit ein paar kleineren Produzenten zusammenarbeiten. Sehr schön wäre natürlich mal einen Made in England New Balance Sneaker designen zu dürfen.
Deine Zukunftspläne?
Ich bin bald mit dem Studium fertig, daher kommt tatsächlich langsam die Frage nach den Zukunftsplänen auf. Wie schon gesagt würde ich gerne weiterhin Grafikdesign machen und noch genug Zeit für das Label haben. Und am besten läuft das irgendwann so gut, dass ich sonst nichts anderes mehr machen muss!
Dein verrücktestes Talent?
Ich kann ganz gut zeichnen… und ganz gut organisieren… nichts Verrücktes.
Was wolltest du werden, als du in der Grundschule warst?
Comiczeichner, dann irgendwann Illustrator, dann Grafiker. Jetzt habe ich das irgendwie ganz gut vereint.
Wann startest du mit deiner Silvesterplanung?
Silvesterplanen hat noch nie geklappt.
Was wir besonders klasse finden? Alle Produkte von FUN TIME werden in Europa produziert. Ihr könnt also sicher sein, dass ihr euch keinen billigen Asia-Scheiß ins Haus holt, der beim ersten Waschgang in sämtliche Einzelteile zerfällt oder die Farbe verliert. Überzeugt? Dann nichts wie ab in den Webshop, um sich mit den neusten Sachen eindecken. Alle Stücke sind nämlich streng limitiert und schneller ausverkauft als euch lieb sein wird. Los, los!