
Neu und anders präsentierte sich mein dänisches Lieblings-Desigtalent Stine Goya vergangene Woche auf der Copenhagen Fashion Week.
Denn entgegen der gewohnten Mischung aus Sorbet- und Beerentönen mit viel Weiß, kommt die Kollektion für den folgenden Herbst/Winter verhältnismäßig dunkel daher. Royalblau trifft auf Lila und dunkles Grün. Dazu gesellen sich Schwarz und Goldhighlights sowie ein einzelnes Stück in knalligem Pink. Wie gesagt, auf Anhieb ziemlich ungewohnt für die Designerin. Trotzdem war die Verzückung nicht weniger groß. Nachdem die letzte Kollektion meinen persönlichen Geschmack nicht ganz treffen konnte, bin ich von dem, was uns in der zweiten Hälfte von 2014 erwartet, absolut hin und weg. Erscheinen die Looks gegenüber der sonst so verspielten Note dieses mal doch um einiges geradliniger und tougher. Aber Stine Goya wäre nicht das, wofür sie bekannt und geliebt ist, wenn sie es zwischen aller Neuerungen und vermeintlicher Straightness nicht doch schaffen würde, einen Hauch femininer Zartheit hereinzubringen. Neben diverser Goldstickeren, faszinieren nämlich vor allem die sorgfältig eingearbeiteten Perlen.
Zur Inspiration bedient sich Madame Goya sich dieses Mal der Kunst: Constantin Brancusi lieferte die Formsprache für die Kollektion. Das Spiel mit Silhouetten war für sie dabei genauso relevant, wie das Aufgreifen unterschiedlicher Texturen. Für die Inszenierung von Weiblichkeit stehen dagegen die Werke von Ruby Sky Stiler Modell, der Frauenkörper fragmentiert und immer wieder neu zusammensetzt. Der Titel der Kollektion nicht also nicht treffender lauten können. „Les Fragments Bel Ensemble“ vereint Femininität mit Lässigkeit und gibt gleich noch eine Portion 60er und 80er dazu. Wer mag darf den weiten Ballonhosen außerdem auch einen Hauch aus 1000 und einer Nacht unterstellen. Achja, und auch unser neues Lieblingsstück, der Rollkragen bleibt uns noch eine weitere Saison erhalten. Ich jedenfalls, bin begeistert und lasse mich nur zu gerne von dieser nachtblauen Traumwelt verführen.