The National: A Lot Of Sorrow

sandra
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Kunstperformance im MoMa PS1.
The National

Nicht nur über Geschmäcker, sondern auch über Kunstprojekte kann man sich super streiten, denn was für die einen wirklich Kunst ist, ist für die anderen überflüssig und nicht nachvollziehbar. Der isländische Performancekünstler Ragnar Kjartansson hat für seinen neuesten Streich aber Protagonisten ins Boot geholt, denen auch Kunstbanausen ein Begriff sein sollte. Und zwar dreht sich dieses Mal alles um die großartige Band "The National", die im Sinne des neuen Projektes eine sechsstündige Performance im New Yorker MoMa PS1 zum Besten gegeben haben. Das ist vielleicht schon dem größten Fan ein bisschen zu viel des Guten, allerdings war das noch längst nicht der Haken an der Sache: es wurde nämlich einzig und allein der allseits bekannte Weltschmerz-Song "Sorrow" performt. Ein Lied, sechs Stunden lang, ohne Pausen. Wer dieses Lied danach noch einmal freiwillig hört, scheint ziemlich stressresistent zu sein. 

 

 

Aber warum überhaupt das Ganze? Wie es mit der Kunst halt so ist, brauchen wir ganz dringend eine Erklärung des Künstlers, der uns endlich Licht ins Dunkel bringt. "Der Gedanke dahinter: die künstliche Verlängerung eines sonst schnell vergänglichen Pop-Songs in einen eintägigen Loop. Durch den Effekt einer solchen Wiederholung sollen The National selbst ein ganz neues Potential des Songs erfahren, sodass “Sorrow“ von ihrem Album HIGH VIOLET in diesem Prozess ein neues skulpturales Klang-Potential entfaltet.

 

Der Künstler Ragnar Kjartansson setzte sich in der Vergangenheit bereits desöfteren mit seinen Projekten äußerst ironisch und humorvoll mit popkulturellen Themen auseinander, wie zum Beispiel bei der Perfomance "Take me here by the Dishwasher - Memorial for a Marriage" und der Musik von Sigur Rós. 

 

 

Das neue Album "Trouble will find me" von The National ist ab dem 17. Mai erhältlich. 

    AUTHOR:
    SANDRA OLYSLAGER

    Die verbale Inkontinenz.

    Mal angenommen, man müsste Sandra in einer Sendung wie „Ruck Zuck“ beschreiben, die Leute würden ihren Vordermann anticken und Sachen sagen wie „intellektuell exhibitionistisch und fuckin' emotional“, man würde sofort erraten wer hier gemeint ist. Seit bereits drei Jahren treibt sie sich im Internet als Bloggerin herum und hat es bisher nicht einen Tag bereut.