Augenbrauen haben sich in den vergangenen Jahren vom stiefmütterlich behandelten Part der Beautybranche zum Must-Treat und Heiligen Gral gewandelt. Audrey Hepburn hat bereits in den 50er Jahren vorgemacht, dass die passende Form den Gesichtszügen einen nicht zu unterschätzenden, idealen Rahmen gibt, Püppchengesichtern eine Roughness verleiht, auf die Alice Schwarzer stolz wäre, und Typen erschafft. Nicht zuletzt dank der Laufsteglooks der großen Modehäuser und Models mit Statement-Brauen wie Cara Delevingne ist das Thema so aktuell wie nie. Immer mehr Mädels rund um den Globus legen für die perfekten "Cara-Brauen" die Pinzette zur Seite und lassen ihre Brauen einfach wachsen. Trotz der implizierten Natürlichkeit buschiger Brauen ist die perfekte Form leider nicht unbedingt naturgegeben und jeder, der bereits den Versuch gewagt hat, die akkurat gezupften Linien zu eigensinnigen Balken zu züchten, wird mit einer Reihe von Problemen konfrontiert gewesen sein: Lücken, widerspenstige Ausreißer und dank jahrelangem Zupfen einfach nicht wachsen wollende Härchen sind nur einige, die Stirnrunzeln verursachen.
Durch den gemeinen Augenbrauen-Dschungel schlage auch ich mich seit Jahren. Glücklicherweise bin ich von den Augen aufwärts mit recht selbstbewusstem Haarwuchs gesegnet, dem auch knapp zehn Jahren Dauerstutzen nichts anhaben kann. Dennoch muss auch dieser in Form gebracht werden, um nicht in völliger Wildheit zu enden. Dass man dabei auch viel falsch machen kann, zeigt die Dokumentation meiner Vergangenheit auf meinem Blog (Links spare ich mir an dieser Stelle). Wo fängt eine ideale Augenbraue an, an welchem Punkt hört sie auf und was passiert eigentlich dazwischen? Natürlich kann man sich an den Bildern und Anleitungen von Modezeitschriften orientieren, die beste Basis schafft man allerdings mit den Hinweisen von Make-Up Artists und KosmetikerInnen. Aus diesem Pool an Tipps und Erfahrungen schöpfe ich die folgenden Schritte für die perfekte Grundform:
- Pinzette weglegen und wachsen lassen: Anders wird der Anfang zur Naturbraue nicht funktionieren. Einfach mal zwei, drei Wochen lang nichts daran machen und notfalls abstehende, einzelne Härchen wegzupfen. Dieser Übergang ist wahrscheinlich das fieseste am gesamten Unterfangen, da eure Brauen relativ unbändig aussehen werden. Mit einem Augenbrauenstift lässt sich hier aber gegenarbeiten und ein bisschen Ordnung hineinbringen.
- Ab zur KosmetikerIn: Im Ernst, sie/er weiß am besten Bescheid, was zu eurem Gesicht passt. Sagt einfach, dass buschige Brauen gewünscht sind und das Ganze lediglich ein bisschen sauber gezupft werden soll. Wenn einmal Form drin ist, könnt ihr diese easy nachzupfen. Augenbrauen beim Experten auf Vordermann zu bringen, kostet übrigens nur zwischen 3 und 8€.
- Augenbrauen in die Beautyroutine integrieren: Dann wird das alles tatsächlich zur Routine und ihr benötigt nur noch wenige Handgriffe!
Meine persönlichen Lieblingshelfer inkl. Schritt-für-Schritt-Anleitung sind nachfolgend aufgelistet:
1. M2Brows Eyebrow Renewing Serum
Das Wachstumsserum aus dem Hause M2 Beauté stimuliert das Wachstum der Augenbrauen und verlängert sie. Dank des MDN-Komplexes, der durch den natürlichen Wirkstoff Black Sea Rod Oil ergänzt wird, werden Lücken aufgefüllt und auch an Stellen, an denen lange kein Härchenwuchs mehr zu verzeichnen war, gibt es wieder Nachschub. Damit gelingt das Züchten von Cara-Brauen im Handumdrehen. Jeden Abend vor dem Zubettgehen aufgetragen, gibt es nach vier bis sechs Wochen dichtere und dunklere Augenbrauen - Tried and Tested! Ob man dafür 130€ auf der hohen Kante hat, muss jeder selbst entscheiden. Das Produkt funktioniert allemal.
2. Schere und Pinzette
Das Zupfen nachwachsender Härchen gehört so zur Körperpflege dazu wie Duschen und Haarkuren. Gerade bei buschigen Looks gilt: Weniger ist mehr. Wenn man sich also unsicher ist, ob ein Härchen so hingehört oder weg muss, lasst es einfach weiterwachsen oder deckt es zum Test mit dem Finger(nagel) ab. Sehen die Brauen ohne das Härchen besser aus? Dann weg damit - wächst ja notfalls auch wieder nach. Etwas entsetzte Blicke ernte ich jedes Mal, wenn ich von der Nagelschere in Verbindung mit meiner Augenbrauenpflege berichte: Augenbrauenhärchen schneiden ist ja doch so etwas wie das erste Tabu, das man von der Mama oder Freundin gelehrt bekommt. Gerade für den inneren Beginn der Brauen - nämlich dort, wo die Härchen manchmal noch senkrecht nach oben stehen und längere Exemplare damit über die Form der Brauen hinauswachsen - kann es manchmal hilfreich sein, zur Schere zu greifen. Das macht übrigens auch die Kosmetikerin.
3. Braunes Augenbrauengel
Erst vor kurzem entdeckt und seitdem absolutes Must im Schminktisch: Augenbrauengel mit Farbe. Bis dato habe ich Tag für Tag transparentes Augenbrauengel benutzt, um die Form meiner ausgesprochen renitenten Brauen zu fixieren. Der Vorteil vom Gel mit Farbe ist, dass es nicht nur fixiert, sondern auch ausfüllt und damit einen natürlichen, geordneten Look verleiht. Nie wieder ohne! Dieses hier ist von alverde und leistet gute Dienste, von Marken wie Benefit und Artdeco gibt's den Helfer aber auch.
Optional: 4. Augenbrauenstift
Falls ich nach Schritt Numero 3 immer noch Lücken verzeichne oder doch mal wieder hinten zu viel weggezupft habe, kommt zu guter Letzt sparsam ein Augenbrauenstift zum Einsatz. Das wirklich nur punktuell, da man schnell zu überschminkt und unnatürlich aussehen kann. Die Farbe wählt man lieber zu hell als zu dunkel. Beautymarken verweisen in ihren Bezeichnungen meist direkt auf blonde oder braune Haare, wonach man sich gut richten kann. Oftmals empfiehlt sich allerdings auch für braune Haare die Farbe für blonde Schöpfe, da auch diese Nuancen aufgetragen meist recht dunkel sind. Ich persönlich besitze zwei Farbtöne und verwende sie je nach Lust und Laune: Wenn ein bisschen mehr nachgezeichnet werden soll, wähle ich den hellen Ton von flormor. Zeichne ich nur klitzekleine Stellen nach, eignet sich das dunkle Braun von essence besser. Auf Augenbrauenpaletten (z.B. von Benefit oder Kiko) schwören einschlägige Experten oder Beautybloggerinnen - mir persönlich ist das Nachzeichnen mit dem kleinem Pinsel allerdings zu viel Aufwand. Dann doch lieber fix den Stift angesetzt.
E voilà. Und schon sitzen die Augenbrauen so, wie sie sollen, und man kann eine Unmenge Quatsch mit ihnen machen. Schritt 3 und 4 gehören zu meinem Tagesroutine mit dazu und dauern höchstens eine Minute. Falls jemand von euch den ultimativen Tipp in Sachen Augenbrauen parat hat, bitte immer her damit in den Kommentaren.
