Photographer of the Month: Florian Wenningkamp

lola
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My name is Florian and I like to take photos.
Fotos: Florian Wenningkamp.

Freunde, wie die Zeit vergeht. Wir rasen quasi durch das Jahr, lassen den Mai hinter uns und begrüßen einen neuen Monat. Auch SUPREME MAG passt sich dem Lauf der Dinge an und hüllt sich passenderweise in ein neues, modisches Gewand. Der Schirmherr der kommenden vier Wochen ist Florian Wenningkamp, ein junger Herr aus Berlin. Wenn er nicht gerade die Bilder für Kalinka.Kalinka oder Kalinka.Vintage schießt, lichtet er mit Leidenschaft Mode, Mode, Mode ab (so zum Beispiel auch unser neues Hintergrundbild, ein Foto aus dem Lookbook von Elise Ballegeer) und dokumentiert seine Wege Tag für Tag in einem persönlichen Tagebuch. Da sich jedes seiner Bilder zwischen perfekter Ästhetik, schwebender Verträumtheit und pragmatischem Realismus bewegt, sind seine Schöpfungen wahrscheinlich so ansprechend für uns: Sie betrachten die Wirklichkeit unter einem liebevoll entrücktem Blickwinkel, den wir am liebsten für immer auf den Augen hätten. Im Interview verrät uns Florian auch, was ihn neben der Fotografie interessiert und wo er sich in seiner Freizeit gern herumtreibt. 

 

Wann und wie bist du zur Fotografie gekommen? War es Liebe auf den ersten Blick?
Von Liebe auf den ersten Blick kann man nicht sprechen. Die Fotografie hat mich immer mal wieder aus verschiedensten Beweggründen begleitet. Bewusst angefangen zu fotografieren, habe ich allerdings erst während meines Studiums.

 

Welches Motiv hast du am liebsten vor der Linse? 
Ich kann mich auf kein Motiv festlegen. Mein Interesse gilt generell weniger einem Motiv als solches, als vielmehr der Kombination aus Motiv, Perspektive, Licht, Ausschnitt und so weiter. 

 

Analog vs. Digital?
Digital.

 

 

 

Mit wem würdest du gern mal zusammenarbeiten?
Die Arbeitsweise von Nico Krijno würde mich sehr interessieren.

 

Was war bisher dein aufregendstes/lustigstes Shooting?
Ich war als Backstagefotograf bei einem Lookbook Shooting eingeladen. Der eigentliche Fotograf war der Überzeugung, dass Kiffen seine Kreativität ankurbeln würde. Nach drei Stunden komplettem Chaos ging es los. Am Ende landeten einige meiner Backstagefotos im finalen Lookbook und in Magazinen.

 

Stichwort „Angst vor dem weißen Papier“, so nennen wir Schreiber das zumindest: Schon mal eine Art Blackout-Moment gehabt, an dem nichts mehr funktionieren wollte?
Solche Momente habe ich in den Fällen erlebt, in denen ich nicht gut genug vorbereitet war. Mittlerweile passiert so etwas nicht mehr, da man Dinge viel besser einschätzen kann oder auch Improvisation als Mittel nutzt.

 

 

 

 

Gibt es weitere Hobbies oder Leidenschaften neben der Fotografie?
Kochen. Mit dem Hund spazieren gehen. Serien gucken.

 

Welches Buch/Magazin liegt gerade auf deinem Nachttisch?
The Kinfolk Table.

 

Beschreibe dich in drei Worten.
Bart. Pizza. Hund.

 

Was kannst du gar nicht?
Interviewfragen beantworten. Öffentliche Transportmittel nutzen. Ein Stück Pizza übrig lassen.

 

 

 

Wie sieht ein typischer Tag bei dir aus?
Derzeit arbeite ich festangestellt als Grafik Designer. Aufstehen. Kaffee trinken. Mit dem Hund spazieren. Arbeiten. Währenddessen mehr Kaffee trinken. Feierabend. Mit dem Hund spazieren. Kochen.

 

Wenn du deinem 16-jährigen Ich einen Tipp geben könntest, welcher wäre das?
Hör nicht auf Sport zu treiben, sonst kannst du irgendwann nicht mal mehr die Kamera anheben.

 

 

 

Was sollte man in Berlin unbedingt gesehen/getan haben?
Mich interessieren im Normalfall sehr unspektakuläre oder skurrile Dinge. Mich faszinieren Bezirke wie Lichtenberg oder auch die winzigen Dörfer um Berlin. Falls mal nicht im Nirgendwo unterwegs, findet man mich ab und zu beim Westberlin Kaffee trinken, beim Frisör Base Ment oder beim Durchatmen in Pichelswerder.

 

Falls das mit der Fotografie nicht klappt, gibt es einen Plan B?
Die Fotografie ist derzeit mein zweites Standbein neben meiner Tätigkeit als Art Director. Von Plan B kann man also gar nicht sprechen, da diese beiden Dinge bereits parallel laufen und hoffentlich auch in Zukunft weiter parallel laufen können.

 

 

    AUTHOR:
    LOLA LOUD

    Der Widerspruch in sich.

    Einerseits überlaut, hoffnungslos verträumt, allezeit optimistisch, entwaffnend entschieden und ein wenig naiv, ist sie doch gleichzeitig schwer realistisch, unfassbar zurückhaltend und oft sprachlos. Als Tochter eines waschechten Seemanns hat sie eine Schwäche für schlechte Witze, gute Musik, Kunst, verquere Rhetorik und klassische Literatur. An erster Stelle aber: die Mode und das Schreiben.