MBFWB | Hien Le AW 14

laura
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Leder trifft Seide.
Yannic Pöpperling

Zum nun schon dritten Mal eröffnete Hien Le auch in dieser Saison die Fashion Week. Ich könnte an dieser Stell jetzt viel herumreden, fest steht aber, einer meiner Berliner Designlieblinge, hat mich auch dieses Mal wieder auf Anhieb überzeugt.


Die Kollektion für den kommenden Herbst/Winter 2014 kommt wie gewohnt mit schlichter Eleganz daher oder anders ausgedrückt: Clean Chic in seiner schönsten Form, das sind wir von Hien Le gewohnt. Fließende Seide flirtet mit weichem Leder, das von Kopf bis Fuß Verwendung findet. Dazu gesellen sich maßgeschneiderte Bundfaltenhosen und Fellmäntel mit Schwarz-Weiß-Verlauf. Ohnehin gehört der Designer inzwischen zur festen Riege der Berliner Modewelt. Seine Handschrift ist unverkennbar. Besonders schön außerdem: Das Spiel mit Gender. Während Frau mal feminin mit schwingendem Midirock daherkommt und mal im gerade geschnittenen Zweiteiler im Tomboy-Look, verbringt Mann den kommenden Winter durchaus auch einmal in fließende Seidenhemden gehüllt. Insgesamt kommt die Kollektion nach den eher fließenden Farbverläufen im Sommer nun um einiges graphischer und skulpturaler daher. Die Farbpalette ist dem Herbst angepasst. Neben Bordeaux finden wir vor allem Waldgrün und dunkles Blau. Weiß, Steingrau und Champagner setzen helle Kontraste.

 

Prägnant wie immer auch die musikalische Untermalung zur Show. Tanzbare R´n´B und Hip Hop Sounds, u.a. von Kelis und Kanye West, verleihen der Kollektion den richtigen Schwung, ums sich spätestens damit auf Anhieb in unser Herz zu katapultieren.


Ein gelungener Auftakt für den Berliner Modetrubel, wie wir finden.

 

 

 

 

 

 

 

    AUTHOR:
    LAURA SODANO

    Lebe lieber ungewöhnlich.

    Mode. (Pop-)Kultur. Feminismus. Was für die einen nach Schizophrenie par Exellence klingen mag, ist für sie selbstverständlich. Die Dame, die mindestens so gerne und schnell redet, wie sie denkt, sprudelt nur so vor kreativem Kopfchaos, von dem ihr Umfeld selten verschont bleibt. Sprache ist ihr Medium. Das nuancierte Spiel mit pointierter Artikulation ihre Waffe. Schokolade ihr Laster. Bei Mode und Literatur setzt ihr Verstand nur zu gerne aus.