Krempel der Woche: Beziehungskiste

mika
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gossip
Und warum Beine rasieren ein echter Liebesbeweis ist.
© Lazy Oaf

Ich weiß, mit meiner dauernden Beschwererei bin ich ungefähr wie Grumpy Cat. Nur schöner. Und nicht ganz so haarig. Jaha, womit wir schon beim Thema wären. Wenn das mal keine gelungene Überleitung war, dann weiß ich auch nicht weiter. Immer wieder beschäftigt mich in letzter Zeit das Thema Beziehungen. Was das mit Haaren zu tun hat, dazu gleich mehr. Irgendwie liegt es wohl einfach in der Natur des Menschen, dass er sich gerne zu zweit durchs Leben bewegt. Sich sucht, findet, ein Haus baut, einen Baum pflanzt und niedliche, kleine Babies macht. Hmmm... nur irgendwie ist das nix für mich. Zumindest alles ab dem Punkt 'sich finden'. Ich mag kein Haus, weil ich viel zu viel Zeit mit aufräumen verbringen müsste. Ich mag auch keinen Baum, weil der nur unnötigen Schatten macht, ich im Herbst dauernd mit dem Laubgebläse ausrücken müsste, um die bunten Blätter wegzupusten und ich mit Sicherheit große Beulen auf dem Kopf hätte, weil mir immer die Äpfel drauf fallen. Und Babies? Naja, ich weiß nicht. Bei anderen finde ich sie ja wirklich süß und ich liebe diese winzigkleinen Klamotten und herzallerliebsten Spielsachen, aber wenn das Kind dann älter wird und ein solches Verhalten an den Tag legt wie ich früher, dann Prost Mahlzeit. Ohne mich.

 

Nein, ich habe nichts gegen Beziehungen und verliebt sein ist weltklasse, ohne Frage. Und es hat natürlich auch so seine Vorteile, wenn man zu zweit unterwegs ist. Man kann sich das Benzin teilen, wenn man gemeinsam wegfährt. Doppelzimmer sind ebenfalls günstiger als Einzelzimmer und im Zweierpack machen Dinge einfach auch tausendfach mehr Spaß als im Alleingang. Alleine kann man auch kein Tandemfahrrad benutzen, muss alleine in einer Zweierreihe anstehen und in Bus und Bahn immer neben fremden Menschen sitzen.

Ja, das sind mit Sicherheit auch die Hauptgründe, warum sich einige meiner Freundinnen immer wieder darüber beschweren, dass sie alleine sind. Dass sie keinen Typen finden, der es mit ihnen aufnehmen kann. Dabei hat das Singleleben doch auch sehr viele Sonnenseiten. Man kann sich nachts durch das komplette Bett rollen, ohne plötzlich an ihm anzustoßen. Muss das Gesicht des Typen nicht die ganze Nacht über mit einem Kissen zuhalten, weil er mal wieder so laut schnarcht, dass man selber nicht schlafen kann. Muss sich keine Sorgen machen, dass einem jemand das letzte Pommes aus der Tüte klaut, das man sich bis zum Schluss aufgespart hat, weil es am leckersten aussah. Ja, ihr lacht, aber letzteres ist mir nicht bloß einmal passiert und sorgt heute noch für innerliche Wutausbrüche. Doch der größte Benefit ist sicherlich, dass man sich die Haare an den Beinen so lange wachsen lassen kann, wie man nur will, denn es wird sich keiner tagtäglich darüber beschweren, dass die Stoppeln kratzen oder einfach nur hässlich ausschauen. Ich hasse Beine rasieren. Das ist so etwas wie die unnützeste Erfindung seit Menschengedenken. Derjenige, der den Rasierer erfunden hat, gehört einmal ins Eck gestellt und mit dem Stock geschlagen. 

Ich meine, ich bin ja kein Rennradfahrer, der seine Haare wegen der hohen Verletzungsgefahr immer stutzen muss. Nein, mit Sport habe ich so gar nix am Hut. Und nun sollte ich mich wegen einer Beziehung direkt benehmen wie ein Profisportler? Nicht mit mir. Es reicht, dass ich mir immer unfreiwillig Schmerzen zufüge mit dieser scharfen Klinge. Zack, einmal kurz nicht aufgepasst und wieder ins Bein geschnitten. Eine Geschichte, die sich einfach zu oft wiederholt für meinen Geschmack. Und doch muss ich sagen, wenn man dann mal den richtigen Typen trifft, ist man mehr als bereit, ihm eine solch wunderhübsche Karte wie oben zu überreichen und sich Rasur-Zubehör zu kaufen.

 

...Wenn. Und so lebte sie haarig und alleine bis ans Ende ihrer Tage. Amen.

 

    AUTHOR:
    MIKA

    8 out of 10 cats say she's funny as hell.

    So Kinder, das hier ist Mika (aka Lilly Rocket). Das Fräulein ist irgendwas über zwanzig, halbe Finnin und als sie klein war, wollte sie später Seeräuber werden. Aus den Abenteuern auf hoher See wurde leider nichts und so gilt ihre Liebe heute essenziell wichtigen Dingen wie Mode und Mädchenkram, Reisen und trashigen Analogfotografien, Burgern und Eiscreme, Luftballons und Seifenblasen.